In den Jahren 1961-1963 legte die Karlsberg Brauerei eine Bierdeckel Serie mit Sternzeichen auf. Die Grafiken und Texte der Sternzeichen sind identisch mit der Serie der Elbschloss Brauerei Hamburg, die hier als Vorlage diente. Die Karlsberg Sternzeichen wurden mit einer Vielzahl unterschiedlicher Rückseiten aufgelegt. Auch die Texte wurden sowohl in blau als auch in schwarz gedruckt. Interessanterweise gibt es keinen vollständigen Sternzeichen Satz mit der gleichen Rückseite. So sind bis jetzt mehr als 90 unterschiedliche Sternzeichen Bierdeckel bekannt.
Eine der zahlreichen Brauereien, die es zur Kaiserzeit Anfang des 20. Jahrhunderts noch in Saarbrücken gab, ist die Brauerei Gebrüder Heyer Adlerbrauerei. Das in der Barockzeit erbaute, in der Deutschherrnstrasse gelegene, Gebäude existiert bis heute und beherbergt weiterhin ein Gasthaus mit dem Namen „Zum Adler“. Die Brauerei Heyer war ein sehr kleiner Betrieb der bis 1924 Bier braute. Neben der Bierproduktion wurde zusätzlich eine Mineralwasserfabrik betrieben.
Hinblickend alter Reklame ist die Brauerei ausschliesslich durch alte geätzte Bierflaschen belegt. Eine Ausnahme bildet das hier gezeigte Pappschild. Das Schild ist im Jungendstil gestaltet und bewirbt die Mineralwasserfabrik Gebr. Heyer. Da das Material aus geprägter Pappe besteht, war es als Innenwerbung gedacht.
Anfang der 1980er Jahre rief die Schloss Brauerei Neunkirchen zum grossen Schloss-Sprüche-Spiel auf. Auf vorgedruckten Schreibkarten konnte man so seiner lyrischen Kreativität freien Lauf lassen. Die einzige Bedingung war, dass die Worte „Schloss“ und „Privat“ Bestandteil des Spruches waren. Eine Jury wählte schliesslich die 500 besten Sprüche aus, die dann im „Das Grosse Buch Der Sprüche“ veröffentlicht wurden. Ebenso gab es eine kleine 5-teilige Bierdeckel Serie, die auf der Rückseite mit einem Schloss-Spruch bedruckt war.
Die Bierdeckel Serie mit Vorderseite und entsprechenden Rückseiten.
Faasend!!! Die Fastnacht ist ein fester Bestandteil saarländischer Kultur. Und da seit jeher gerne das eine oder andere Bier zu diesem Anlass getrunken wurde und wird, machten alle saarländischen Brauereien in irgendeiner Form bezugnehmende Reklame zur fünften Jahreszeit. Einige Beispiele sind nachstehend gezeigt. So gab es von der Saarfürst Brauerei eine aus Papier gefaltete Narrenkappe. Der Fastnacht wurde aber auch auf Bierdeckeln gewürdigt. Des Weiteren gab es aber auch spezielle Faasend-Biere, wie man es anhand von Bieretiketten der Bruch Brauerei Saarbrücken und Donner Brauerei Saarlouis sehen kann.
Plastiktüten mit Bierwerbung? Die Revolution des Kunststoffs in den 60er Jahren läutet die Zeit des Plastiks, als den Werkstoff der Zukunft ein. Plastiktüten sind ab den 70er Jahren ein Massenprodukt. Strapazierfähig und günstig in der Herstellung, werden sie auch von Brauereien als Werbeträger eingesetzt. Die dargestellten Plastiktüten stammen aus den 70er und 80er Jahren. Es handelt sich um relativ kleine Plastiktüten. Wozu und wo diese Plastiktüten ausgegeben wurden ist leider nicht bekannt. Aus heutiger Sicht stellen sie ein Kuriosum unter den Brauerei-Werbemittelträgern dar.
Karlsberg 80er Jahre - Vorder- und Rückseite
Gross Riegelsberg 70er Jahre - Vorder- und Rückseite
Schäfer Brauerei Dirmingen - 70er Jahre
Grosswald Brauerei Eiweiler 70er Jahre - Vorder- und Rückseite
Mit dem Biertrinken in der Kneipe verbindet man auch den geselligen Zeitvertrieb mit Spielen. Die klassischen Spiele wie Kartenspiele oder Knobeln wurden schon früh von den Brauereien aufgegriffen und als Werbemittel eingesetzt. Die Karlsberg Brauerei brachte in den 70/80er Jahren ein Set von Mini-Spielen heraus, unter dem Motto "mit Karlsberg die Freizeit geniessen". Die Spiele sind sehr handlich und passen problemlos in die Hosentasche. Ähnlich wie bei einer Streichholzpackung lassen sich die aus Holz bestehenden Spiele aus der Verpackung schieben. Es gab mindestens fünf verschiedene Spiele, wobei mir nur drei bekannt sind: Mini-Spiel Nr.1 Mini-Mühle, Mini-Spiel Nr.2 Halma und Mini-Spiel Nr.5 Solo, ein sogenanntes Einsiedlerspiel für eine Person.
Bierdeckel gehören zum Bier, wie der Aschenbecher zur Zigarette. Sie sind ein Utensil der Bier-Trinkkultur und wurden schon früh für Werbezwecke verwendet. Die hier abgebildeten Bierdeckel der Becker Brauerei St. Ingbert gehören zu einer der seltensten Bierdeckel Serien, denn sie wurden nicht nur als Werbung verwendet, sondern waren auch Teil eines Gewinnspiels. Das Sammeln der kompletten Serie legitimierte zum Gewinn eines Fahrrads. Dieser Umstand erklärt warum es nur wenige komplette Serien gab und auch nur wenige davon in Sammlungen vorhanden bzw. erhalten geblieben sind.
Relativ selten, aber nicht außergewöhnlich sind Tonträger als Werbemittel. Ein Beispiel ist anhand der Schäfer Brauerei Dirmingen dargestellt. Da es früher noch viele Dorfkneipen gab und auch deutsche Texte bzw. Schlager bestimmend waren, orientieren sich die musikalischen Stücke an dieser Stilrichtung. Die Texte eigneten sich zum Mitsingen und Mitschunkeln, darüber hinaus waren sie unterhaltsam und vermittelten auch die regionale Verbundenheit der Brauerei mit den Menschen in der Region. Bei den Tonträgern handelt es sich um Single 7̎-Vinylplatten. Die erste Single stammt wahrscheinlich aus den 60er Jahren, während die zweite Single nach 1974 ausgegeben wurde. Die jeweiligen Auflagen sind leider unbekannt.
Auf der ersten Single sind die Lieder „Schäfer-Bräu Marsch“ und „Am liebsten gleich ein Schäfer-Bier“ zu finden. Nachfolgend einige Textauszüge:
Macht Deine Frau zu Haus Geschrei
so nimm sie mit, dann ist´s vorbei
denn dieses Bier bekommt auch ihr
so köstlich schmeckt ein Schäfer-Bier
Kommt der Bergmann aus dem Schacht
und hat die Schicht zu End´gebracht
so trinkt er gern, ach glaubt es mir,
am liebsten gleich ein Schäfer-Bier
Die zweite Single beinhaltet „Im Dirminger Dörfche“ und „Dibbelappes“.
Auch hier nachfolgend einige Textauszüge:
Im Dirminger Dörfche do sen mir dehemm,
hier liebt ma es Lewe, hat selten die Flemm,
un braucht ma ach manchmo e Schluck Alkohol,
bei uns an der Ill, fühlt jeder sich wohl.
Das Herz unseres Dorfes, das weiß jedes Kind,
das is die Bierbrauerei:
dort braut man schon lange nach altem Rezept,
das köstliche Schäfer-Bräu.
Ein Heilwasser is es für alle im Ort,
es jede Seele erquickt,
und jeden Anfang von Kummer und Schmerz,
schon gleich im Keime erstickt.
Von vielen Brauereien existieren Werbemittel, die man nicht unbedingt erwarten würde. Der kleine Braumeister von der Saarfürst Brauerei ist so ein Beispiel. Dieses Brettspiel von der Firma ASS Altenburger, kann als hochwertiges Werbemittel angesehen werden, welches wahrscheinlich nur in kleiner Stückzahl, nicht mehr als 500 Stück, aufgelegt wurde. Wie auf dem Deckel zu lesen ist, waren Kinder - die kleinen Freunde des Saarfürst-Prinzen - die Zielgruppe. Der kleine Saarfürst-Prinz war die bekannte Werbefigur für das Malzbier der Saarfürst Brauerei.
Ab wann dieses Spiel von der Brauerei an Kunden verteilt wurde, konnte leider nicht recherchiert werden. Eine Anfrage beim Hersteller ASS ließ zumindest eine zeitliche Zuordnung um ca. 1980 zu. Das Spiel beinhaltet lediglich das Spielbrett, einen Würfel und jeweils vier Steine (einen großen und drei kleine) in den Farben blau, grün, gelb und rot. Ziel ist es Bier herzustellen, wobei die Steine einer Farbe für die wichtigen Bier-Rohstoffe Malz, Wasser, Hopfen und Hefe stehen. Die einzelnen Stationen müssen hierbei genau angewürfelt werden und benötigen zum Teil mehrere Rohstoffe gleichzeitig.
Die Schloss Brauerei Neunkirchen setzte Mitte/Anfang der 70er Jahre verstärkt auf die Produktion von Billigbieren für den Detailhandel. Zwar konnten die Ausstosszahlen und der Umsatz weiter gesteigert werden, doch die Gewinnmargen in diesem Markt waren sehr gering. Letztendlich wirkte sich die Konzentration auf den Billigbier Sektor negativ auf die weitere Entwicklung der Brauerei aus.
Die Schloss Brauerei produzierte Bier für die damals bekannten Handelsketten VIVO und IFA. Hier zwei Bieretiketten für exklusiv Abfüllungen der IFA und VIVO Märkte.
Ebenso wurde Bier für EDEKA Märkte hergestellt.
Es existieren auch Biergläser, ohne Eichung, die man wahrscheinlich im Detailhandel kaufen konnte oder eventuell dazu geschenkt bekam. Diese Gläser tauchen nur noch sehr selten auf.
Viele Brauereien entwickelten im Laufe der Zeit ein zweites Standbein und erweiterten ihr Sortiment mit alkoholfreien Getränken. Dies konnte so aussehen, dass ein bereits bekanntes Produkt in Lizenz hergestellt bzw. vertrieben wurde oder es wurde versucht eine Eigenmarke auf dem Markt zu etablieren. Die Brauerei Gross Riegelsberg hatte neben Lizenzprodukten wie Sinalco und Spezi, auch eine eigene Limonade im Sortiment - RIEGELSA.
Es wurden der Orangennektar Riegelsa und die Orangenlimonade Riegelsa Perl hergestellt. Da diese Produkte hauptsächlich nur regional abgesetzt wurden und die Werbemittel nicht unbedingt mit der Brauerei assoziiert wurden, findet man Riegelsa Werbemittel nur relativ selten.
Älteres Flaschenetikett für Riegelsa Limonade
Riegelsa Gold/Perl Limoglas. Nicht schön, aber sehr selten.
Eine fast unüberschaubare Anzahl an Reklame Artikeln findet man bei der Becker und der Karlsberg Brauerei. So hat die Karlsberg Brauerei über einen langen Zeitraum immer wieder auf eine Aschenbecher Form zurückgegriffen. Die Grundform und Größe ist bei allen gleich, die Variationen unterscheiden sich aber in der Wortmarke, der Anzahl der Auflagen (3 oder 5 bei älteren Aschenbechern) oder dem Material (Porzellan oder Glaskeramik). Die abgebildeten Aschenbecher vermitteln einen Eindruck von dieser Vielfalt, stellen aber keine vollständige Auflistung dar.
Sehr seltener Bierdeckel (mir persönlich vorher unbekannt) der Schloss Brauerei Geislautern/Saar. Aus der Hansena bzw. Schloss Brauerei Geislautern Zeit sind nur sehr wenige Werbemittel bekannt. Dieser Bierdeckel stammt aus der Zeit von ca. 1926-1928, also aus der Zeit unmittelbar nach der Übernahme durch die Schloss Brauerei Neunkirchen/Saar. Die Grafik und die verwendeten Farben deuten noch auf die Eigenständigkeit der Geislauterner Braustätte hin und nur "Das Qualitätsbier" und "Schlossbräu" lassen die Verbindung zur Brauerei in Neunkirchen erkennen.
Eine Reklame von 1926, die das gleiche Motiv zeigt und dadurch eine eindeutige Zuordnung zu den Schloss Brauereien Neunkirchen und Geislautern erlaubt.
Die Seite wurde um die Rubrik Saarbrücker Brauereien erweitert. Ich bin stets an Werbemitteln und Informationen jeglicher Art zu alten Saarbrücker Brauereien interessiert,
also gerne anbieten oder melden.
Im heutigen Stadtkern von Saarbrücken existierten vor knapp 100 Jahren noch über 10 Brauereien. Viele dieser Brauereien, wie z.B. die Brauerei Baldes, Knipper Bräu, Bürgerbräu Geb. Klein, Adler-Bräu Geb. Heyer, Bergbrauerei Mohr, Aktienbrauerei Union vorm. Geb. Mügel, Hofbräuhaus Saarbrücken und Löwenbrauerei Schmidt lassen sich durch Werbemittel belegen. Einige Werbemittel werden auf dieser Seite vorgestellt.
Für Interessierte die noch tiefer in die Geschichte der Saarbrücker Brauereien eintauchen wollen, empfehle ich die am 11.04.2015 um 14.30 Uhr stattfindende Exkursion "Vom Stiefel zum Zwickel". Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Programm von Geographie ohne Grenzen.
Bier-der-Saar ist eine Seite die sich den Werbemitteln saarländischer Brauereien widmet. Die Seite beinhaltet zur Zeit Werbemittel 13 verschiedener Brauereien. Leider ist es unmöglich alle Werbemittel vorzustellen, da die Masse einfach zu groß ist. Deshalb habe ich versucht durch eine gezielte Auswahl an Objekten (sehr alten, schönen, aber auch jüngeren) eine Übersicht über das breite Spektrum an Werbemitteln zu liefern. Des Weiteren kann man durch die ausgewählten Objekte auch den geschichtlichen Verlauf der jeweiligen Brauerei verfolgen.
Ich habe versucht die Werbemittel chronologisch einzuordnen, dies erfolgte hauptsächlich anhand alter Werbeanzeigen bzw. auch Festschriften. Diese Einordnung ist also nur eine persönliche Einschätzung und keine Gewähr für Richtigkeit. Für Richtigstellungen oder auch Anregungen bin ich gerne dankbar.
Viel Spaß
In den Jahren 1961-1963 legte die Karlsberg Brauerei eine Bierdeckel Serie mit Sternzeichen auf. Die Grafiken und Texte der Sternzeichen sind identisch mit der Serie der Elbschloss Brauerei Hamburg, die hier als Vorlage diente. Die Karlsberg Sternzeichen wurden mit einer Vielzahl unterschiedlicher Rückseiten aufgelegt. Auch die Texte wurden sowohl in blau als auch in schwarz gedruckt. Interessanterweise gibt es keinen vollständigen Sternzeichen Satz mit der gleichen Rückseite. So sind bis jetzt mehr als 90 unterschiedliche Sternzeichen Bierdeckel bekannt.